Am 6. und 7. November 2025 hat Liechtenstein an der Integrierten Übung 2025 (IU25) der Schweiz teilgenommen. Ziel der Übung war, die Zusammenarbeit zwischen Liechtenstein und der Schweiz zur Bewältigung einer Krise zu überprüfen und zu stärken.
An der IU25 beteiligten sich allein in Liechtenstein rund 40 Personen. Schweizweit waren die Bundesverwaltung, alle kantonalen Krisenführungsorganisationen, mehrere Staatskanzleien, das Bundesparlament, die Bundesanwaltschaft, die Städte Bern, Zürich, Genf, Biel und Thun, die Wissenschaftsorganisationen sowie die Migros, die SBB und Spitäler beteiligt. Die Übungsleitung zieht eine positive Zwischenbilanz zur noch andauernden Übung. Das Ziel der Überprüfung des politisch-strategischen Krisenmanagements unter Einbezug der operativen Ebenen konnte erreicht werden.
Die IU25 stellt damit eine der umfangreichsten und komplexesten Krisenübungen auf politisch-strategischer Ebene dar, die je in der Schweiz und in Liechtenstein durchgeführt wurde. Die breite Beteiligung zeigt, mit welcher Ernsthaftigkeit die Überprüfung des nationalen Krisenmanagements in beiden Ländern angegangen wird.
Das Übungsszenario befasste sich mit einer hybriden Bedrohungslage gegen die Schweiz und den damit verbundenen Auswirkungen auf Liechtenstein und griff somit eine aktuelle sicherheitspolitische Herausforderung auf. Im Szenario brach ein Krieg zwischen zwei fiktiven Ländern am Rande Europas aus und die Regierung des angegriffenen Landes setzte sich nach Genf ab. In der Folge war die Schweiz mit politischen Forderungen, Cyberattacken auf die Bahn- und Spitalinfrastruktur, Drohnenaktivitäten bei kritischen Infrastrukturen, Schwierigkeiten mit Lieferketten, der versteckten Androhung von militärischer Gewalt, dem baldigen Eintreffen einer grösseren Anzahl Geflüchteter und Erwartungen internationaler Akteure konfrontiert. Die Übung startete am 6. November 2025 um 3.00 Uhr in der Früh, dauerte über die Nacht und entwickelte sich rasch zu einer komplexen und herausfordernden Lage, wie sie auch in der Realität entstehen könnte. Die Übung wird am 7. November 2025 voraussichtlich bis in den Abend andauern.
Innenminister Hubert Büchel übernahm als Vertreter der Regierung die Leitung der Krisenbewältigung. «Die Teilnahme an der IU25 ist von unschätzbarem Wert für Liechtenstein, um unsere Krisenorganisation zu prüfen und vor allem um unser Land als Teil des Sicherheitsverbundes Schweiz zu etablieren. Auch konnten wir Massnahmen bei grenzüberschreitenden Krisen mit der Schweiz abstimmen», sagte Regierungsrat Hubert Büchel am Rande der Übung.
Die Auswertung der Übung dauert bis Mitte 2026. Die Übungsleitung wird die gewonnenen Erkenntnisse konsolidieren und einen Bericht mit konkreten Empfehlungen verfassen, der auch Liechtenstein bei der Weiterentwicklung des Krisenmanagements unterstützen wird.